„We only paint the kurrawarri that belongs to our family, not someone else’s. We’ve been doing this for a long time so that our young people can learn. The young people know their Jukurrpa. The Jukurrpa that belongs to their mother’s father, father’s father and mother’s mother.“
PADDY JAPALJARRI STEWART (1935 – 2013)
Warlpiri – Leben im australischen Outback
Die Sprachgemeinschaft der Warlpiri, eine der rund 170 verbliebenen Sprachen der indigenen Bevölkerung Australiens, lebt im Zentrum Australiens, und ihre Kultur geht auf ein Leben als Nomaden in der Wüste zurück. Warlpiri wird von rund 3.000 Menschen und somit noch von einer relativ großen Bevölkerungsgruppe verwendet. Die Sprachen anderer Gemeinschaften gehen langsam verloren.
Die Schöpfungsgeschichte der Ahnen
Die Warlpiri in Yuendumu sind ein sehr traditionelles Volk, dessen Leben nach wie vor stark vom Jukurrpa geprägt ist. Der Begriff Jukurrpa beschreibt die tiefe Identifikation der indigenen Australier mit ihrem Land. Diese Identifikation steht in Verbindung mit ihrer Schöpfungsgeschichte, die im Englischen „Dreaming“ genannt wird und im Deutschen oft mit „Traumzeit“ übersetzt wird. Jukurrpa hat jedoch nichts mit dem westlichen Verständnis von Träumen zu tun. Es steht vielmehr für die Erzählungen über die Ahnen, die der Schöpfungsgeschichte nach die Welt und die heutigen Menschen erschaffen haben, und ihnen ihre Lieder, Zeremonien und Gesetze gaben. Das Wissen von Jukurrpa wie auch die Kraft und Energie der Ahnen wird in Form von Tanz, Gesang und indigener Kunst aufrecht erhalten und von einer Generation an die nächste weitergegeben.
Traditionen in einer westlich geprägten Welt
Die Warlpiri malen heute ihre Geschichten mit Acrylfarben auf Leinwand. Ihre Gemälde erzählen vom Jukurrpa oder persönliche Erfahrungen. In vielen Fällen vermitteln sie über die Geschichte hinaus die Beziehung des Künstlers zu seinem angestammten Land. Die Warlpiri schaffen einen Spagat in einer westlich geprägten Welt. Dieser Spagat ist ihren Traditionen treu zu bleiben und die Verbindung zu ihrem Land und ihren Ahnen aufrecht zu erhalten, während sie Kunst produzieren, welche in der westlichen Gesellschaft Bedeutung und Geldwert hat. Davon erzählen sie in ihrer indigenen Kunst.
„Many people told the children about the Dreamtime by drawing on the ground an on paper, they told them a long time ago in the bush by drawing on their bodies, on the ground, and on rocks. This way the way men and women used to teach their children. They want them to see the designs, the true Dreaming, so they can follow it on the land, hills and on the shields, boomerangs, nulla nullas, spear throwers and other things.“