Im Jahr 2018 erkrankten etwa 498.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs, ungefähr 15.600 davon sind sogenannte junge Erwachsene im Alter von 15 bis 39 Jahren. Wenn junge Erwachsene an Krebs erkranken, stecken sie in einer völlig anderen Lebenssituation als ältere Krebspatienten: Sie sind mitten im Studium, am Anfang ihrer Karriere, gerade von zu
Hause ausgezogen, gründen eine Familie oder haben kleine Kinder. Neben den ganz anderen Bedürfnissen, die junge Krebspatienten gegenüber älteren krebserkrankten Menschen haben, ist auch die Kommunikation über die Krankheit schwierig. Dies liegt nicht zuletzt an einem Tabu, welches der Krebserkrankung immer noch anhängt.
„Über Krebs spricht man nicht.“
Als freiberufliche Portrait- und Dokumentarfotografin arbeite ich aktuell an einem freien Portraitprojekt zum Thema „Jung und Krebs“. Ich fotografiere junge Menschen, die aktuell oder in der Vergangenheit an Krebs erkrankt sind, und erzähle ihre Geschichte. Mein Anliegen ist es, das Bewusstsein um die Krankheit, auch in jungen Jahren, weiter auszubauen und den Betroffenen ein Gesicht wie auch eine Bühne zu geben. Gerne würde ich dich für mein Projekt gewinnen und mich freuen, wenn du Lust hast, mitzumachen.
Hallo, ich bin Mira Unkelbach, Portrait- und Dokumentarfotografin in Bonn. In meiner Arbeit steht der Mensch und seine Lebenswelt im Fokus. Aus diesem Grund habe ich mich auf die Dokumentarfotografie und Portraitfotografie spezialisiert. Hierbei nehme ich soziale, kulturelle und ökologische Themen in den Blick.
In der Portraitfotografie ist es mir besonders wichtig, den echten Menschen abzubilden. Meine Fotos sollen zeigen, was die Person ausmacht und welche Besonderheiten sie hat. Beschwingt durch meine Neugier und Entdeckungslust bin ich immer auf der Suche nach Geschichten. Es freut mich, wenn ich Lebensgeschichten in meinen persönlichen Blickwinkel nehmen und sie aus meiner Perspektive zeigen darf.
Meine Themen finde ich meist in meinem direkten Umfeld. In meiner Familie ist die Krankheit mehrfach aufgetreten und einige Betroffene sind ihr erlegen. Zuletzt hatte meine Mutter eine Krebsdiagnose. Aber auch in meinem engen Freundeskreis gab es schon in meinen frühen 20er Jahren erste Diagnosen. Eine davon hat sich als chronischer Krebs herausgestellt.
Meine Motivation beschreibt sich am besten als der Antrieb einer Angehörigen, die ein besseres Verständnis für die Krankheit bzw. die Folgen entwickeln möchte und gleichzeitig der journalistisch künstlerische Anspruch daran, darüber zu informieren und zu helfen, Aufklärungsarbeit zu leisten.
Mir geht es in meiner Arbeit vor allem darum den Menschen zu zeigen. Ich möchte die Person und ihre Geschichte gerne näher kennenlernen und daraus entwickeln sich dann Bildideen oder auch spontane Motive. Mich interessiert z.B. wie sich dein Alltag aktuell gestaltet. Was oder wer gibt dir in deiner Situation Halt bzw. hat dir Halt gegeben? Wo findest du deine Rückzugsorte? Was oder wer lässt dich deine Kräfte sammeln und wieder aufladen?
Mir ist wichtig, dass du nicht als Statist vor meiner Kamera fühlst. Vielmehr möchte ich gemeinsam mit dir Bildideen entwickeln, deinen Blick einnehmen und vielleicht auch dein Umfeld und deine Familie einbeziehen.
Je nachdem wo du wohnst bzw. wie groß die räumliche Distanz zwischen uns ist, aber auch abhängig davon, wie wohl du dich damit fühlst fotografiert zu werden, können wir uns einmal oder eben auch mehrfach treffen.
Gerne nehme ich mir für jeden meiner Protagonist*innen die benötigte Zeit. Menschen, die es nicht gewohnt sind, vor einer Kamera zu stehen, benötigen immer etwas mehr Zeit, um sich mit ungewohnten Situation zurecht zu finden. Daher solltest du bei unserem ersten Termin mindestens 3 Stunden Zeit einplanen. Wenn du an dem Tag mehr Zeit hast, kann das hilfreich sein.
Mein Projekt ist keine rein fotografische Arbeit. Sie kombiniert die Portraits der Protagonist*innen mit Texten. Während unseres Gespräches mache ich mir Notizen und/ oder Audioaufnahmen, die ich dann zu kurzen Texten zusammen fasse. Darüber hinaus bitte ich jede*n Teilnehmer*in mir die Frage „Welche innere Entwicklung hat deine Diagnose bei dir angestoßen?“ schriftlich zu beantworten.
Freie Projekte sind in erster Linie eine Erweiterung meines Portfolios. In welche Richtung sich so ein Projekt wie dieses entwickelt ist immer schwer abzuschätzen. Grundsätzlich kann es aber irgendwann in einer Ausstellung hängen, in einer Zeitschrift abgedruckt oder als Buch publiziert werden. In der Regel hängt es davon ab, wie viele Protagonist*innen ich finde, wie lange ich mich damit beschäftige, wie viel Material ich habe und ob irgendjemand an der Geschichte interessiert ist.
Wenn du deine (Erst-) Diagnose zwischen deinem 18. und 39. Lebensjahr erhalten hast, spielt dein aktuelles Alter für mein Projekt keine Rolle.
Ja, da gebe ich dir grundsätzlich Recht. Für mein Projekt musste ich jedoch einen (Alters)Rahmen festlegen, damit es nicht zu groß wird. Daher konzentriere ich mich bei dieser Arbeit auf Menschen, die ihre Diagnose zwischen 18 und 39 Jahren erhalten haben.
Melde dich auf jeden Fall gerne bei mir. Dann gucken wir, ob es eine Möglichkeit gibt in deine Region zu kommen. Vielleicht gibt es aus deiner Stadt bzw. aus deiner näheren Umgebung eine weitere Person, die gerne teilnehmen möchte.
Du hast noch weitere Fragen?
Kontaktiere mich gerne und ich versuche deine Fragen bestmöglich zu beantworten.
Dir ist es ein Anliegen über Krebs zu sprechen.
Du möchtest deine Geschichte mit anderen teilen.
Du scheust dich nicht vor einer Kamera.
Wenn ich dein Interesse wecken konnte, freue ich mich von dir zu hören. Ich bin gespannt dich und deine Geschichte kennenzulernen.
„Krebs betrifft jeden, ob Freund, Schwester, Mutter, Tochter, Patient, Arzt oder Mitarbeiter.“